„Hast du gut geschlafen?” Diese scheinbar banale Frage ist mit einem klaren „Ja” gar nicht so einfach zu beantworten. Viele Faktoren beeinflussen Nacht für Nacht unsere Schlafqualität. Doch guter Schlaf ist essentiell für unsere Gesundheit und die Energie am nächsten Tag: Gemeinsam mit Pia Baur, systemischer Life- und Businesscoach sowie Achtsamkeitsexpertin, haben wir für euch zusammengefasst, warum guter Schlaf so wichtig ist. Außerdem erfahrt ihr in diesem Blogartikel, was in den einzelnen Schlafphasen in unserem Körper vorgeht.
Pia unterstützt mit ihrem ganzheitlichen Mind-, Body- und Soul-Ansatz Klienten dabei, die Eigenwahrnehmung zu stärken und so ein gesundes und zufriedenes Leben zu führen. Ganz wesentliche Themen in diesem Zusammenhang sind: Schlaf, die Qualität von Schlaf und auch grundsätzliche Entspannung.
Warum wir überhaupt schlafen
Schlaf ist eines unserer wichtigsten Grundbedürfnisse. Aus Schlaf schöpfen wir Kraft und können uns erholen – eine lebensnotwendige Tätigkeit. Wenn wir erholsam und gut schlafen, verlangsamt sich der Stoffwechsel und unser Körper kümmert sich um Immunsystem, Haut, Knochen und Muskeln. Das Gehirn verarbeitet zudem den erlebten Tag.
Pia Baur, unsere Achtsamkeitsexpertin sowie systematischer Life- und Businesscoach, arbeitete früher selbst in einem großen Konzern. Was man im Allgemeinen als „erfolgreichen Karriereweg” bezeichnet, lebte Pia durch und durch. „Ich hatte in meinem Job ein hohes Stresslevel, war häufig nervös”, sagt sie. „Ich fuhr viel mit dem Fahrrad und nutzte freie Abende, um Sport zu treiben. Abends lag ich dann im Bett und fragte mich, warum ich mich noch so fit fühle und nicht schlafen kann.“
All diese von Stress und Energie getriebenen Erlebnisse in Pias Alltag förderten einen erholsamen Schlaf natürlich überhaupt nicht. Im Gegenteil. Unser Tag, sein Ablauf und all die Erlebnisse haben Auswirkungen auf unseren Schlaf. Wenn wir tagsüber zu viel Gas geben, so wie Pia es zum Beispiel eine ganze Zeit lang getan hat, dann kann das Schlafhormon Melatonin nicht ausreichend produziert werden.
Ein erholsamer Schlaf hingegen sorgt dafür, dass wir am nächsten Tag mehr Gelassenheit, Fokus, Konzentration und Motivation aber auch generell mehr Energie zur Verfügung haben. Kurzum: Gut schlafen ist wichtig, um den nächsten Tag energiegeladen und positiv zu verbringen. So wie erholsamer Schlaf unseren nächsten Tag beeinflusst, hat auch ein ausgewogenes Alltagsverhalten mit Energie in Balance einen positiven Effekt auf unsere Einschlafroutine.
Die einzelnen Schlafphasen
Vielleicht fragt ihr euch, was in den einzelnen Schlafphasen überhaupt passiert? Generell können wir unseren Schlaf in vier verschiedene Phasen einteilen. Die Schlafphasen 2 bis 4 wechseln sich in etwa alle 90 Minuten ab und bilden so unseren Schlafzyklus.
Schlafphase 1 – Die Einschlafphase
Diese erste Phase ist ein Übergang vom wachen Zustand hin zum Schlafen. Hier arbeitet unser Bewusstsein noch und wir können nach wie vor leicht aufgeschreckt werden.
Schlafphase 2 – Die Leichtschlafphase
Leichtschlafphasen machen einen Großteil unseres Schlafes aus. Unsere Muskeln entspannen sich hier langsam. Unsere mentale und physische Erholung wird in dieser Phase gefördert.
Schlafphase 3 – Die Tiefschlafphase
Endlich Ruhe: In der Tiefschlafphase sinken Blutdruck und Körpertemperatur, auch Atemfrequenz und Herzschlag verlangsamen sich. Kurzum: Der Körper fährt herunter. Diese Phase wird auch Non-REM-Phase genannt, weil wir im Gegensatz zur REM-Phase, die wir euch im nächsten Punkt erklären, unsere Augen kaum bewegen.
In dieser Phase ist es schwieriger, uns aufzuwecken. Die Tiefschlafphase ist besonders wichtig für unser Gedächtnis und Lernprozesse sowie die körperliche Erholung. Je erholter wir uns fühlen, desto mehr Zeit haben wir wahrscheinlich im Tiefschlaf verbracht. Eigentlich ganz logisch, oder? Übrigens: Tiefschlafphasen häufen sich eher zu Beginn der Nacht. Mit zunehmender Schlafdauer nehmen sie ab.
Schlafphase 4 – Die Traumschlafphase oder REM-Schlafphase
Zeit zum Träumen: Die Traumschlafphase, auch REM-Phase genannt, liegt meist spät in der Nacht und ist wichtig für Gedächtnis und Stimmung. REM steht dabei für Rapid Eye Movement, denn tatsächlich bewegen wir unsere Augen bei geschlossenen Lidern dabei rasch. Während des REM-Schlafs ist unser Nervensystem besonders aktiv. Wir träumen zwar häufig in dieser Phase, sind aber dennoch leicht zu wecken.
Wann lässt sich also von einer guten Qualität des Schlafes sprechen? Wenn das Verhältnis der Schlafphasen stimmt! Dann ist es nämlich auch möglich, mit weniger Schlaf auszukommen. Nicht jeder Mensch benötigt acht Stunden Schlaf, um energiegeladen in den nächsten Tag zu starten. Entscheidend für einen gesunden Schlaf ist demnach nicht allein die Länge, sondern vielmehr die Qualität des Schlafes.
Gut schlafen – Erholt aufwachen
Eine unruhige Nacht wirkt sich am nächsten Tag negativ auf unsere Konzentration aus. Das habt ihr sicherlich schon das ein oder andere Mal an euch selbst feststellen können. Ob auf der Arbeit, in der Uni oder in privaten Situationen.
Schlafexpertin Pia Baur weiß: „Wenn ich meinen Gedanken nachhänge, kann ich nicht abschalten und schlafe somit auch nicht gut ein. Wenn ich dann länger wach liege und dann zu später Stunde auf die Uhr sehe, kommt noch ein ‘Oje, ich kann nicht einschlafen’ dazu”.
Guter Schlaf ermöglicht so einiges, was euch auf den ersten Blick vielleicht gar nicht bewusst war: Zellregeneration, wir altern nicht so schnell und sind weniger anfällig für Burnout oder Depression. Durch schlechten Schlaf hingegen können Krankheiten schneller entstehen. Stress begünstigt das aufgrund des hohen Cortisol-Levels.
Gemeinsam mit Pia Baur haben wir Tipps in einem weiteren Blogartikel zusammengestellt, die euch beim Einschlafen und Durchschlafen helfen. Mehr darüber lest ihr hier: „8 Top Tipps für erholsamen Schlaf“.
